trau.schau.wem
Die Bilder befassen sich mit Themen aus Kunst, Kulturgeschichte und Religion. Dabei bedienen sich die KünstlerInnen des Tableau vivant. Tableaux vivants sind „lebende Bilder“, bei denen Werke aus der Malerei und Plastik durch reale Personen ersetzt werden. Die Möglichkeiten dieses Genres reichen von der exakten Nachahmung eines Werkes über verschiedene Arten der Interpretation bis hin zu Aneignungsstrategien und Übersetzungen einzelner Aspekte in neue Kontexte.
Die KünstlerInnen spielen mit Körperhaltungen, Gestik und Mimik, in Anlehnung an Werke der Kunstgeschichte und arrangieren sie unter Verwendung symbolisch aufgeladener Requisiten zu neuen Bildern. Durch den überladenen Bildaufbau ist es möglich, die Inszenierung auf mehreren Ebenen zu lesen. Die verwendeten Materialien sind so zusammengefügt, dass ihnen durch ihre Positionierung eine neue Bedeutung zugeschrieben werden kann. Es ergeben sich Assoziationen zu hierarchischen Strukturen und autoritären Mustern aus Familien und Beziehungskonstellationen, die möglich, aber nicht zwingend sind. Die inszenierten Darstellungen bieten den BetrachterInnen eine absurde Szene, die bei genauerem Hinsehen immer mehr Widersprüche zu Tage fördert. Diese reichen über den Inhalt hinaus in die Ebene des Mediums. Auf diese Weise erzeugen die KünstlerInnen Irritation und demonstrieren, dass den Bildern letztlich nicht zu trauen ist.
Ausstellungsansichten:
best off, brückenkopfgebäude west, linz
3 experimental arbeit, einzelausstellung, MIR, linz